Herkunft und Geschichte der Thai-Massage

Herkunft und Geschichte der Thai-Massage

Die Traditionelle Thai-Massage gilt als Heilbehandlung und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Ihren Ursprung hat sie nicht, wie ihr Name vermuten lässt, in Thailand, sondern in Indien. So verweisen die Yogaelemente der Thai-Massage auf eine indische Herkunft. Die Urheberschaft wird einem indischen Arzt zugeschrieben, der im 5. Jahrhundert v. Chr. Buddha und seine Mönchsgemeinde ärztlich betreute. Noch heute, nach ca. 2.500 Jahren, wird dieser Arzt in Thailand als „Vater der Medizin“ verehrt.

Im 2. und 3. Jahrhundert v. Chr. verbreiteten indische Wandermönche die buddhistische Lehre in den Ländern Südostasiens. Über viele Jahrhunderte wurde das Wissen um die Massagekunst des indischen Arztes in buddhistischen Klöstern bewahrt und überliefert. Vermutlich existierten in Siam, dem heutigen Thailand, bereits andere Massagetechniken, die sich mit der neuen mischten, und es wird auch angenommen, dass im Laufe der Jahrhunderte über die Handelsbeziehungen zu China Elemente der traditionellen chinesischen Medizin in die Entwicklung der heute eigenständigen Thai-Massage einflossen.

Wirkungsweise

Die Massage ist wohl eines der ältesten Heilmittel der Menschheit. Franz Kirchberg schreibt in seinem „Handbuch der Massage und Heilgymnastik“ (1926) dazu:

„Wie jeder Mensch instinktiv eine geschwollene und deshalb schmerzende oder gestoßene Stelle seines Körpers reibt oder drückt und so versucht, den durch die Spannung verursachten Schmerz zu mindern, so wird dieses instinktive Mittel wohl auch als Heilmittel zu allen Zeiten angewandt worden sein.“

Bei der bei uns bekannten „westlichen“ medizinischen Massage geht es vorrangig um die Behandlung schmerzender Körperstellen. Hierbei wird die entsprechende Körperpartie mit den Händen geknetet und durch Reiben und Streichen der Haut die Durchblutung angeregt, wodurch die verspannte Muskulatur gelockert werden soll.

Die traditionelle Thaimassage – auch als Thai-Yoga-Massage bekannt – dagegen ist eine Therapieform zur Mobilisierung des gesamten Bewegungsapparates. Sie besteht aus passiven, dem Yoga entlehnten Streckpositionen und Dehnbewegungen, Gelenkmobilisationen und Druckpunktmassagen. Vereinfacht kann sie als Kombination aus (passivem) Yoga und Akupressur zusammengefasst werden. Ihre belebende und äußerst wohltuende Wirkung ist mittlerweile in der westlichen Welt bekannt. In Thailand und auch in anderen Ländern hat die traditionelle Thaimassage den Status einer komplementärmedizischen Therapie, einer Therapie, die schulmedizinische Behandlungsformen ergänzt. Sie ist in Thailand Teil der Gesundheitsvorsorge und als Regenerationsmaßnahme in Krankenhäusern weit verbreitet.

Für wen ist die Thaimassage geeignet?

Grundsätzlich eignet sich eine Thai-Massage für jeden, verschafft sie doch Wohlbefinden und körperliche und geistige Entspannung. Besonders aber profitieren Personen von ihr, deren Beruf bewegungsarme Tätigkeiten oder Arbeiten in Zwangshaltung bedingt. So kann z. B. bei Bildschirmarbeit langes Sitzen zu hohen statischen Muskelbeanspruchungen mit unzureichender Sauerstoffversorgung der Muskulatur führen. Mögliche Folgen sind Muskelermüdung und schmerzhafte Muskelverspannungen in Rücken, Schulter oder Armen sowie Einschränkungen der Leistungsfähigkeit.

Für ältere Menschen ist die Thai-Massage bestens geeignet, altersbedingter Gelenkversteifung entgegenzuwirken und Gelenkigkeit zu erhalten.

Wie oft sollte man sich massieren lassen?

Soll die Massage vorrangig der Gesundheitsvorsorge und dem körperlichen, seelischen und geistigen Wohlbefinden dienen, so sind zwei bis drei Massagetermine im Monat ideal. Bei körperlichen Beschwerden und Schmerzzuständen können mehrere Behandlungen in Abständen von wenigen Tagen erforderlich sein, um nachhaltige Lockerung stark verspannter Muskulatur zu bewirken und Schmerzlinderung oder gar Schmerzbefreiung zu erreichen. Bei akut auftretenden Schmerzen, wie z. B. bei einem „steifen Nacken“, reicht manchmal auch nur eine Massage aus, um Beschwerdefreiheit zu erzielen.

Kontraindikationen

Grundsätzlich sollte vor jeder Behandlung über etwaige Vorerkrankungen, akute Krankheitszustände, Operationen, Schmerzen und gesundheitliche Probleme informiert werden. Bei Vorliegen oder Vermutung einer Erkrankung muss vor Beginn einer Massage unbedingt ärztlicher Rat zu der Frage eingeholt werden, ob eine Thaimassage angeraten oder kontraindiziert ist. Dies gilt auch, wenn eine Schwangerschaft besteht.

Personen mit schwerer Herzerkrankung, akuten Infektionen und Fieber, Erkrankungen mit hohem Thromboserisiko, Gefäßerkrankungen, großflächigen entzündlichen Hauterkrankungen, Krebserkrankung, schweren rheumatischen Erkrankungen mit Entzündungen, Gerinnungsstörungen, Osteoporose, Alkohol- und/oder sonstigem Drogenkonsum dürfen nicht massiert werden.